Vielleicht bist du schon, was du bist ~ Fundstück von Thich Nhat Hanh

 "Wie eine Welle nicht nach Wasser suchen muss, brauchen wir uns nicht auf die Suche nach Gott, nach dem Letztendlichen zu machen. Die Welle ist das Wasser. Du bist bereits, was du werden möchtest. Du bist aus Sonne, Mond und Sternen gemacht, du hast alles in dir. 

Im Christentum gibt es den Ausdruck "in Gott ruhen". Wenn wir von allem Suchen und Streben lassen, ist es, als ruhten wir in Gott. Wir lassen uns fest verankert im gegenwärtigen Augenblick nieder, wir verweilen bei Gott, wir ruhen in unserem kosmischen Körper. Dazu sind keine Überzeugungen und kein Glaube nötig. Eine Welle braucht nicht zu glauben, dass sie Wasser ist. Sie ist bereits im Hier und Jetzt das Wasser. 

Für mich ist Gott nicht außerhalb von uns oder eine äußere Realität. Gott ist innen. Gott ist keine Wesenheit, die es außen zu suchen gilt und an die man glaubt oder nicht glaubt. Gott, Nirvana, das Letztendliche - sie sind uns allen von Natur aus innewohnend. Das Reich Gottes steht uns jeden Moment zur Verfügung. Die Frage ist nur, ob wir für das Reich Gottes offen sind. Mit Achtsamkeit, Konzentration und Einsicht können wir mit jedem Atemzug und jedem Schritt Nirvana, unseren kosmischen Körper oder das Reich Gottes berühren."

Thich Nhat Hanh: Leben ist, was jetzt passiert. 105f

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