Was ich schon lange mal sagen wollte...

Immer wieder wird man als "Onliner" ja von "Offlinern" in solche Gespräche á la "Was bringt denn das?" "Früher ging's doch auch so!" oder "Das sind doch alles Verlierer, die im realen Leben nicht klar kommen!" hineingezogen. Natürlich macht es keinen Sinn, diesen Gesprächspartnern mit Argumenten zu kommen - sie müssten sich schon auf den Weg machen, das Web 2.0 auszuprobieren, um zu wissen, worüber sie da überhaupt reden. Da sie aber zumeist nicht bereit sind (oder Angst haben?), sich auf dieses Neuland einzulassen, kann man mit ihnen darüber nicht wirklich kommunizieren. 


Allerdings ist mir in den vergangenen Tagen ein Punkt aufgefallen, der vielleicht dazu beitragen könnte, die Schwelle zum Ausprobieren etwas niedriger werden zu lassen.


Es geht um das Thema "Alter". Jep. Ich sehe euch schon etwas verständnislos mit dem Kopf schütteln.


In der Kommunikation des Web 2.0, so wie ich sie erlebe, spielt das Alter der Gesprächs-, Schreib-, Skype-, twitter- oder Facebook-Partner nämlich eine im Vergleich zum real life sehr untergeordnete Rolle.


Und das gefällt mir.


Natürlich färbt das Alter und die Lebenserfahrungen, das Umfeld... eines Menschen seine Kommunikation (und das ist auch gut so, sonst wäre sie nicht spannend); aber es sind eben viele Faktoren, die einen Menschen ausmachen. Das Alter ist nur einer davon. Nur einer. Doch im realen Leben spielt dieser Faktor eine riesige Rolle - die ihm einfach nicht zukommt.


Meine ich.


Oft schließen sich im real life bestimmte Altersgruppen aus bestimmten Erfahrungswelten einfach aus. Von sich aus. Oder weil sie meinen, sie müssten. Oder weil die Leute gucken könnten. Oder was weiß ich.


Hingegen habe ich noch nie erlebt, das mich im Netz jemand fragte, wie alt ich bin (ich werde übrigens diesen Monat 42), BEVOR er oder sie mit mir kommunizierte. Und auch, wenn das Alter im Laufe der Kommunikation klar wurde, veränderte das die Struktur des Gespräches oder Chats nicht.  


Das "biologische Alter" spielt im Netz einfach kaum eine Rolle. Und wenn, dann eher im positiven als im negativen Sinne. Weil Erfahrungen bereichern und, kommuniziert, anderen etwas mit- oder weitergeben können. Weil die allermeisten (nicht alle, ich weiß), die im Web 2.0 unterwegs sind, eben keine Verlierer ohne wirkliche Freunde sind, sondern Menschen, die offen kommunizieren und jeden Tag eine Menge voneinander und über einander zu lernen. Und ich find's klasse, dabei zu sein und euch zu kennen - zu lesen - von euch zu lernen - Ideen zu kriegen - Ratschläge zu bekommen - und noch vieles mehr. 



Kommentare

  1. Ich sehe das ähnlich, ich glaube gerade im Web , zum Beispiel über Twitter oder Facebook, lernen ältere und junge Menschen mehr übereinander als im normalen Leben. Es sei denn man versucht hier einen Partner zu finden, aber ich glaube das klappt zu 90% sowieso nicht. Weil man dann einfach nicht offen ist!
    Ich zum Beispiel hätte im Leben nie daran gedacht fremder Menschen Tweets zu kommentieren, oder selbst Tweets zu verfassen. Doch dank Twitter und Facebook habe ich mich in dieser Beziehung doch geändert.
    Man muss nur aufpassen das das Web nicht zu einzigen Lebenszweck wird, und man alles andere ausblendet.

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  2. Hallo liebe Alexandra, ich mag dein Blog sehr. Finde es interessant, danke für die Einladung!!!

    Corina

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