Die erste Rauhnacht
Mit einer Laterne bin ich eben auf den Berg gestiegen, um die längste und dunkelste aller Nächte zu besuchen. Sie lässt sich nicht leicht finden, wenn das Dorf noch in Sichtweite ist mit seinen Straßenlampen, Lichterketten, Fernsehschirmen und Strahlern am Kuhstall. Noch ein paar Schritte. Noch ein paar. Der Untergrund war matschig. Wie matschig, hab ich erst zu Hause im Treppenhaus gesehen.
Ich bin 27 Schritte weiter Richtung Wald gegangen, als ich mich eigentlich traute. Dann noch ein paar. Immer, wenn ein Auto durch's Tal fährt, taucht mein langer Schatten am Berghang auf. Dann gibt es wieder nur mich und die Schwärze dieser Nacht. Kein Geräusch hier oben, nicht so, wie ich es erwartet hatte. Auch kein Stern am Himmel, nur die Glassternchen auf der Laterne, die ich mitgebracht habe mit der flackernden Kerze. Die Taschenlampe brauche ich nicht. Auch das Telefon bleibt in der Jackentasche. Vielleicht bleibt beides beim nächsten Mal zu Hause.
Der Eindruck am Berg ist intensiv, die Wolken heben sich trotz aller Dunkelheit am Horizont vom grauschwarzen Himmel ab und es weht ein deutlicher Wind. Doch die Kerze bleibt an und die Mütze war eine gute Idee. Alle Gedanken wirken transparent. Alles um mich herum scheint den Atem anzuhalten und auf etwas zu warten.
Sie gefällt mir, diese erste Rauhnacht. Feuer kann ich keine sehen von hier aus, nur meine kleine Flamme, die auch irgendwie ein Sonnwendfeuer ist. Langsam und bedächtig gehe ich wieder den Berg hinab, dem Licht entgegen. Die Nacht und mein kleines Feuer nehme ich mit.
Ich bin 27 Schritte weiter Richtung Wald gegangen, als ich mich eigentlich traute. Dann noch ein paar. Immer, wenn ein Auto durch's Tal fährt, taucht mein langer Schatten am Berghang auf. Dann gibt es wieder nur mich und die Schwärze dieser Nacht. Kein Geräusch hier oben, nicht so, wie ich es erwartet hatte. Auch kein Stern am Himmel, nur die Glassternchen auf der Laterne, die ich mitgebracht habe mit der flackernden Kerze. Die Taschenlampe brauche ich nicht. Auch das Telefon bleibt in der Jackentasche. Vielleicht bleibt beides beim nächsten Mal zu Hause.
Der Eindruck am Berg ist intensiv, die Wolken heben sich trotz aller Dunkelheit am Horizont vom grauschwarzen Himmel ab und es weht ein deutlicher Wind. Doch die Kerze bleibt an und die Mütze war eine gute Idee. Alle Gedanken wirken transparent. Alles um mich herum scheint den Atem anzuhalten und auf etwas zu warten.
Sie gefällt mir, diese erste Rauhnacht. Feuer kann ich keine sehen von hier aus, nur meine kleine Flamme, die auch irgendwie ein Sonnwendfeuer ist. Langsam und bedächtig gehe ich wieder den Berg hinab, dem Licht entgegen. Die Nacht und mein kleines Feuer nehme ich mit.
Ich liebe diese Tage schon seit meiner Kindheit, neben Kaffee gibt es zum guten Buch auf dem Sofa auch immer mal ein Glas Sekt:
AntwortenLöschenRauhnächte - 24. Dezember bis 5. Januar
Die Rauhnächte waren bei unseren Vorfahren Heilige Nächte. In ihnen wurde möglichst nicht gearbeitet, sondern nur gefeiert, wahrgenommen und in der Familie gelebt. Es gibt 12 Rauhnächte! Diese Rauhnächte gingen immer von Nacht zu Nacht. Also von 24.00 Uhr an Heilig Abend, der "Mutternacht" bis 24.00 Uhr am 25. Dezember - das war die erste Rauhnacht. "Nacht" deswegen, weil wir uns nach dem keltischen Jahreskreis in der Jahresnacht befinden. Somit ist der ganze Tag "Nacht". Und die letzte Rauhnacht endet um 24.00 Uhr am 5. Januar.
Liebe Grüße, Christine